Jobwechsel, trotz Corona? Sicherheit vs. Karrieresprung

Den Job wechseln – ein wichtiger Karriereschritt

Ein Jobwechsel ist eine einschneidende Änderung im beruflichen und privaten Leben eines Arbeitnehmers, die nicht immer willkommen ist. Doch gerade in der heutigen Zeit, in der Flexibilität zur Norm und langfristige Beschäftigungsverhältnisse zur Seltenheit werden, stellen sie eine wichtige Komponente der Karriereentwicklung dar. Wichtig ist dabei, den richtigen Zeitpunkt nicht zu verfehlen: Der Übertritt in ein neues Beschäftigungsverhältnis sollte karrieretechnisch weise gewählt werden! Nun hat Corona jedoch das gesamtgesellschaftliche Leben umgestülpt, sodass die Unsicherheit in der Bevölkerung groß ist. Nachfolgend soll geklärt werden, wie sich die gegenwärtige Situation auf den Arbeitsmarkt auswirkt und ob Corona Jobwechsel auch weiterhin gestattet.

 

Jobwechsel Corona: Sicherheit oder Karrieresprung?

Die Corona-Krise hat das gesellschaftliche Leben auf den Kopf gestellt. Besonders die Wirtschaft und der Arbeitsmarkt sind betroffen. So werden Mitarbeiter plötzlich zu tausenden ins Homeoffice geschickt, Produktionen werden gestoppt, der soziale Raum entleert sich. Das politische Handeln ist primär darauf ausgerichtet, eine weitere Ausbreitung der Infektion zu verhindern, was enorme wirtschaftliche und soziale Kosten nach sich zieht.

Alledem zum Trotz steht das Leben nicht still. Firmen versuchen, wieder auf die Beine zu kommen und stellen neue Fachkräfte ein. Im Zuge der Umstrukturierungen werden bisweilen sogar ganz neue Stellenprofile geschaffen. Viele Menschen fragen sich jedoch, ob Corona Jobwechsel überhaupt zulässt, oder man gegenwärtig lieber in der Sicherheit der alten Stelle verharren sollte. Dies ist eine legitime Überlegung. Angesichts millionenfacher Kurzarbeit, steigender Arbeitslosenzahlen und einer instabilen Wirtschaftslage darf man auf keinen Fall überstürzt einen Jobwechsel anstreben. Es bedarf der genauen Abwägung und Analyse, um einen solchen Schritt zu wagen. Verunsicherte sollten sich aber auch immer vergegenwärtigen, dass es wichtig ist, in der Krise nicht zum Pessimisten zu werden und die persönliche und berufliche Entwicklung nicht stagnieren zu lassen! Auch jetzt können Karriereleitern erklommen und Quereinstiege vollzogen werden!

 

Diese Branchen sind besonders „Corona – fit“

Zahlreiche Berufsfelder sind von den Auswirkungen der aktuellen Krise schwer getroffen, ungezählte Geschäftsfelder kamen praktisch zum Erliegen. In diesen Bereichen bieten sich momentan sicherlich keine Jobwechsel im großen Stil an. Andererseits existiert eine ganze Reihe an Sektoren, welche durch Corona nur marginal oder gar nicht beeinträchtigt worden sind. Einige Branchen können in der Corona – Zeit sogar auf steigende Gewinne und höhere Produktionsvolumina stolz sein. Genau hier liegen hervorragende Entwicklungschancen, weil Jobwechsel und Corona sich an dieser Stelle nicht ausschließen.

Zu den größten Gewinnern zählt sicherlich die Gesundheitsindustrie, was besonders an der seit März beträchtlich angestiegenen Nachfrage an Seife, Toilettenpapier, Desinfektionsmittel und anderen Hygieneartikeln liegt. Zusätzlich verzeichnen Arzneiprodukte wie Fieber-, Schmerz- und Erkältungssenker hervorragende Verkaufszahlen. Auch Schutzausrüstung wie Masken und Beatmungsgeräte werden momentan in weit überdurchschnittlichem Maße nachgefragt.

Ein weiterer großer Gewinner sind die Online-Händler, allen voran Amazon und Alibaba. Weil Menschen sich immer seltener in den Einzelhandel wagen bzw. dieser sowie nur bedingt geöffnet ist, werden mehr Produkte online bestellt als jemals zuvor. So stieg der Umsatz Amazons im ersten Quartal 2020 um mehr als 26% im Vergleich zum Vorjahr an.

Auch das Fernsehen, das Online-Gaming und Homeoffice – Dienstleistungsanbieter profitieren durch die Corona-Krise enorm. Weil viele Menschen mit einem Schlag in Kurzarbeit geschickt wurden und den öffentlichen Raum gleichzeitig nur beschränkt nutzen dürfen, besteht ein gesteigertes Interesse an allen digitalen Freizeitangeboten. Die Heimarbeit hingegen macht internetbasierte Lösungen für die Aufrechterhaltung der Arbeitsroutine notwendig.

 

Den Job wechseln: Nicht trotz, sondern wegen Corona!

In zahlreichen Branchen und Geschäftszweigen ist es im Zuge der Corona-Krise zu einer hohen Bedarfssteigerung an Personal gekommen. Dies trifft einerseits auf konventionelle Stellen zu, die gegenwärtig kaum ausreichend besetzt werden können. Andererseits entstehen zunehmend neue Stellenprofile, v. a. mit Digitalbezug, für die spezielle Kompetenzprofile nötig sind. Gerade hier können sich hervorragende Karrierechancen ergeben, wenn man durch eine hohe Problemlösungskompetenz, durch Führungsstärke und einen guten Sinn für Krisenmanagement auf sich aufmerksam macht.

 

Fazit: Chancen ergreifen, aber nichts überstürzen!

Die gegenwärtige Lage stellt eine absolute Ausnahmesituation dar, in welcher es zunächst einmal darum geht, überhaupt erwerbstätig zu sein bzw. zu bleiben. Daher sollte man momentan nicht leichtfertig kündigen. Andererseits wäre es falsch, den Kopf in den Sand zu stecken. Auch die Krise bietet vielfältige Entwicklungsmöglichkeiten, die nur darauf warten ergriffen zu werden!